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Mein Buch „Die dritte Tochter“ entstand im Rahmen eines Programms, das ursprünglich aus den USA stammt und sich „National Novel Writing Month“ (kurz: „NaNoWriMo“) nennt.
Das Programm, das am 1. November eines jeden Jahres um 0.00 Uhr beginnt und am 30. November um 23.59 Uhr endet, gibt es schon seit 2001, und es besteht in einer für Menschen wie mich wunderschönen Herausforderung: Schreibe innerhalb des Monats November einen Roman von mindestens 50.000 Wörtern. Der Roman darf vorher vorbereitet worden sein, aber das erste Wort darf frühestens um 0.00 Uhr am 1. November geschrieben werden. Natürlich darf der Roman, sollte er bis zum 30. November nicht fertig werden, danach beendet werden, aber die ersten 50.000 Wörter müssten im November auf Papier gebannt werden.
Keine Verlierer, nur Sieger
Es gibt keine Verlierer, nur Sieger! Und wer es nicht schafft, kann immerhin sagen, dass er dabei gewesen ist. Und das waren im Jahr 2011 über eine Viertelmillion Schreibwütige! Und in 2012 haben alle Teilnehmer es auf insgesamt über 3,3 Milliarden Wörter gebracht.
Das Witzige an der Sache: NaNoWriMo findet inzwischen auf der ganzen Welt statt. In jedem Land gibt es ehrenamtlich arbeitende Betreuer, die in ihrer eigenen Sprache für Forenfragen und auch persönliche Schreibtreffen verantwortlich sind. Der Monat November versetzt Schreiberlinge auf der ganzen Welt für dreißig Tage in den Ausnahmezustand, einen Zustand des wahnsinnigen Tatendrangs, und zu jeder Zeit kann man sich über die Webseite neue Inspiration, neuen Ansporn und neue Bestätigung holen. Man kann in seinem Profil auf der Webseite jeden Tag seinen sog. „Word Count“ eintragen, die Schreibforen durchstöbern, kleine Datenblätter zur Berechnung von Wortstatistiken herunterladen, Logos für seine eigene Webseite, Tipps, Artikel und Vieles mehr. Man ist in dieser Zeit sehr gut aufgehoben und verliert nie das Gefühl, selbst wenn man allein an seinem Schreibtisch sitzt und die Nacht schreibenderweise zum Tage macht, Teil von etwas Großem, Aufregendem zu sein.
Meine Erfahrung
Einmal, im Jahr 2007, habe ich erfolgreich teilgenommen, drei weitere Male nur angefangen und dann aufgegeben, gezwungenermaßen. Der Monat November war lange Zeit für mich sehr schwierig, weil ein wichtiger Kunde von mir in dem Zeitraum immer ein großes jährliches Event hatte, das ich mit vorbereiten musste. Trotzdem denke ich jedes Jahr neu daran, und ich werde ganz sicher wieder teilnehmen. Einfach nur, um dabei gewesen zu sein – oder auch, um mal wieder ein Buch fertig zu schreiben. Das Gefühl, den NaNoWriMo als Sieger zu beenden, die 50.000 Wörter im geforderten Zeitraum geschafft und den entzückenden und bereichernden Wahnsinn mitgemacht zu haben, ist wirklich einmalig.
Nähere Informationen findet man hier: http://www.nanowrimo.org
Wer Fragen hat, darf sich gerne an mich wenden! Und ich werde mir jetzt schonmal überlegen, welches Buch ich dieses Jahr im November schreiben werde.