An diese Sommerferien werden wir noch lange zurück denken. Nach unseren tollen vier Tagen in Hamburg und einigen Tagen an der Ostsee durften wir eine ganze Woche auf einem Hausboot über die Havel und ihre Seen schippern. Da wir auch noch super Wetter hatten, versprach auch diese Etappe des Urlaubs einfach traumhaft zu werden.
Erster Kontakt mit dem Boot
Nachdem wir unser Zeugs vom Auto ins Boot verladen hatte, stand erst mal der Charterschein auf dem Programm. Ich war über die Einführung auch echt dankbar, so ganz ohne Einführung hätte ich mich als Kapitän auf einem 11 Meter Boot auch etwas unsicher gefühlt.
Wobei, Kapitän wurde ich nicht. Da ich meinen Personalausweis, mitsamt Portemonnaie in Hamburg verloren hatte (es ist wieder aufgetaucht), konnte ich den Schein nicht machen. Daher wurde die weltbeste Frau Kapitän (Kapitöse), die weltbeste Tochter erster Maat und ich war immerhin der Steuermann.
Unsere Jungfernfahrt oder wo sind wir?
Nach knapp einer Stunde ging es dann für uns raus aufs Wasser. Zu meiner Überraschung hat man sich recht schnell daran gewöhnt, wie sich ein Hausboot verhält. Es vergeht halt immer ein bisschen Zeit zwischen dem drehen des Steuerrads und der Reaktion des Bootes. Was uns viel schwerer viel, war die Orientierung. Wir hatten zwar eine Seenkarte aber auf dem Wasser gibt es leider keine Schilder.
Mal ehrlich, wüsstest Du wo bei dem Bild oben die Abbiegung ist? Nach einer Weile fanden wir aber raus: die weißen Rauten-Schilder markieren den Weg. So fanden wir dann auch den Weg nach Himmelpfort.
Tipp: In Himmelpfort findest Du den offiziellen Briefkasten für Post an den Weihnachtsmann.
Schleusen für ein bisschen Action
Für etwas Aufregung sorgte am Anfang das Schleusen. Unser Boot war gut 4-5 Meter breit und einige Schleusen nur sechs Meter. Da musste ich schon ziemlich gut zielen und alle an Bord mussten mitarbeiten. Nicole gab vom Bug Anweisungen und beide halfen das Boot in der Schleuse vorne und Hinten mit Seilen zu sichern.
Alltag an Bord
Ich gebe zu, wir haben uns vor der Reise ein paar Sorgen gemacht. Wird sich Chiara (die weltbeste Tochter) an Bord langweilen? Was für Spiele packen wir ein? Werden wir Seekrank? Im nachhinein kann ich sagen, diese Sorgen hätten wir uns sparen können. Gut, Spiele sollte man einpacken, der Rest hat sich aber von selbst ergeben.
Bei guten Wetter sah ein Tag wie folgt aus: raus mit dem Boot auf den nächsten See, eine schöne Stelle suchen, ankern und dann schwimmen!
Bei schlechteren Wetter haben wir uns meist lange Routen durch die Havel gesucht und dann irgendwo an Lokalen zum Essen geankert. Ich hätte ja vorher nie gedacht das es so viele Restaurants mit Bootsanlegestellen gibt.
Am meisten haben wir aber die Landschaft genossen. In der Woche auf See konnten wir Frischlinge beim saufen, Schlangen beim Schwimmen, Seeadler in der Luft und tausend andere Dinge beobachten. Auch nach sechs Tagen hatten wir uns an den 1000 Seerosen und den unendlichen Grünschattierungen der Wälder nicht satt gesehen.
Fazit der besten Tochter der Welt
Hausboot fahren ist richtig toll. Vor allem die zwei Tage an denen ich Kapitän war haben mir gut gefallen. Super ist, dass man überall schwimmen kann und dass ich zwischendurch das Ruder übernehmen durfte.
Mein Fazit
Hausbootfahren ist eine tolle Erfahrung für die ganze Familie. Für uns war das ein toller Urlaub der nur schwer mit anderen Reisen zu vergleichen ist.
Tipps:
Unser Lieblingshafen war Himmelpfort, allerdings solltest Du da bei starkem Wind nicht am Außenkai anlegen. Da steht der Wind und die Welle drauf, das durften wir in einer sehr stürmischen Nacht genießen. Als wir das zweite mal am Hafen waren ist dort sogar ein “Floßboot” havariert. Dafür gibt es dort den Briefkasten an den Weihnachtsmann und einen schönen Spielplatz am Kloster.
In der Marina Templin wurden wir am herzlichsten Begrüßt. Außerdem liegt der Hafen nach Aussage des Hafenmeisters in einem Sonnenloch. Wir können das bestätigen, ein angekündigter Sturm ist dort tatsächlich an uns vorbei gezogen. Außerdem ist die Altstadt von Templin sehr sehenswert.
Im Stadthafen von Zehdenick bekommst Du morgens Brötchen aufs Boot gebracht.
Offenlegung
Diese Reise wurde von der Revier-Charter GmbH unterstützt. Lieben Dank dafür, meine Meinung bleibt natürlich trotzdem meine Eigene.
Ein Kommentar zu “Im Hausboot auf den Uckermarker Seen”