Ausflug nach Mythodea

Hin und wieder verzichten wir gerne auf den Luxus von Hotels und packen unser Zelt, Klappbetten und Schlafsäcke und machen Urlaub der anderen Art. Ja, es geht um Camping. Allerdings campen wir nicht irgendwo, sondern in der größten, verrücktesten und irgendwie andersartigsten fliegenden Stadt Deutschlands. Wir fahren nach Mythodea und machen Urlaub vom Alltag und uns selbst.

Einfach mitspielen

Eines vorweg, das wird kein Blogpost übers LARP (Live Action Role Playing). Wer daran Interesse hat, kann sich gerne den Film Wochenendkrieger anschauen oder LARP bei Wikipedia eintippen. Hier geht es um einen Reisebericht in eine extrem interessante Stadt, die man nur erleben kann, wenn man einfach mal mitspielt.

Willkommen in der Stadt

Mythodea
Foto von Gelwin Dornbrecht: https://www.facebook.com/gelwin.dornbrecht

Die Stadt ist ein Ort fliegender Händler die in großen Zelten oder Holzbauten Ihre Waren und Dienstleistungen anbieten. Es gibt Schneider, Waffenhändler, Bäcker und Essenhändler jeder Art. Außerdem gibt es dort Zuber-Häuser, Tavernen, ein Casino, Bauchtänzerinnen, Schlammcatchen und einen Kultur-Club. Auf diesen möchte ich besonders eingehen.

Willkommen im Kultur Club – dem Kapitäns – Stübchen

Das Kapitäns – Stübchen macht erst auf wenn es dunkel wird und dunkel ist es auch in dem großen Zelt. An Tischen und Schemeln haben ca. 60 Leute Platz und einen mehr oder weniger guten Blick auf die Bühne. Die Bühne ist eine von vielen Öllampen beleuchtete Ecke in der an jedem Abend andere Künstler auftreten um Kultur nach Mythodea zu bringen. Daher kommt auch der Beiname für das Kapitän – Stübchen, der Kultur Club. Die Besonderheit hier ist, dass während die Künstler auftreten ist das Publikum (mehr oder weniger) still ist. So bekommt man  auch was von deren Darbietung mit. Denn es gibt natürlich keine Mikrophone oder Verstärker. Dieses Jahr durften wir im Kultur-Club drei herausragende Künstler erleben.

Alrik and the halfling Assasins

„Alrik und der halbe Mann“ sind fast schon eine Legend auf Mythodea. Seid den ersten Jahren der Veranstaltung begleiten sie das Geschehen dort satirisch, bissig und immer pointiert. So pointiert das ich nach einem Auftritt schon des öfteren einen Muskelkater im Bauch vor lauter lachen hatte.  Wer die Change hat die beiden Barden live zu sehen sollte diese unbedingt nutzen, vor allem da diese immer seltener auftreten, da die beiden Künstler auch Teil der fantastischen Pressgeng sind.

Nisse und Fistel

NIsse und Fsitel waren für mich die Überraschung des Jahres! Die beiden präsentierten ein Comedy Programm das in Sachen Timing seines gleichen sucht. Auf der Bühne sieht man zwei nicht besonders helle „Strauchdiebe“ die Ihre gemeinsame Geschichte erzählen. Diese begann damit, das Sie versuchten einen Magier zu berauben. Das ging natürlich schief und der Magier ist in sie „eingefahren“. Dadurch weiß jetzt der eine was der andere denkt und zwischendurch übernimmt der Magier die Körper der beiden, die dann parallel handeln. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber die Nummer war einfach genial!

Die Kapeiken

Die KapeikenAuf Mythodea sind die Kapeiken um Fistus Famosus sowas wie Megastars. Förmlich jeder kann Ihre Lieder auswendig. Meine Tochter hat sie neulich geehrt indem sie feststellte, dass Ihr Hit „Hack“ noch besser als Atemlos von Helene Fischer ist. Im Kapitäns – Stübchen habe ich sie das erste mal mit „Miss Geschick“ als Hintergrundsängerin erlebt und spätestens beim Lied Fronturlaub hatte ich ein bisschen mein Herz an diese Dame verloren ;). Das aktuelle Album Liebe & Hiebe findest DU übrigens auch bei Spotify.

Fazit – Kommt nach Mythodea

Kulturfreunde, kommt nach Mythodea. Da wird euch was geboten, dass ihr in Leipzig, Berlin oder Köln vergeblich sucht. Denn das was ich hier beschrieben habe ist nur ein kleiner Teil dessen was man erleben kann. Unvergesslich war für mich zum Beispiel auch das Schlamm-Catchen mit echten Profi Wrestlern, wie man in der Krabbe sein Bier bezahlte oder das Nachtzubern von Mittwoch, Donnerstag, Freitag und mehr.

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